Samstag, 21. Januar 2012
Nebenwirkungen von Cortison
Die moderne Medizin geht davon aus, dass viele Krankheiten durch Fehlverhalten des Körpers ausgelöst werden, indem äußere Reize überschießende Schutzreaktionen in Gang setzen. An diesen Reizen fehlt es wahrlich nicht, die Atemluft ist durch Auto-und Kaminabgase verseucht, unsere Lebensmittel von Brot bis Wurst und von Marmelade bis Fleisch enthalten Dutzende chemischer Konservierungs- und Farbstoffe, Stabilisatoren und Geschmacksverbesserer. Obst, Salat und Gemüse stammen zum großen Teil aus übersäuerten Böden und schaden mit Resten von Abbauprodukten des Kunstdüngers. Kaffee, Tee, Wein und Bier werden in der Wachstumsphase ihrer Grundstoffe reichlich mit Pestiziden gespritzt, deren Ablagerungen das Endprodukt belasten. Dies alles summiert sich im Lauf der Jahre zu einer ganz stattlichen Menge von Fremdstoffen, die für den Körper unverdaulich sind und sein Gleichgewicht stören. Er wehrt sich gegen diese Vergiftung durch eine Überempfindlichkeit und reagiert auch auf harmlose Substanzen seiner gewohnten Umgebung mit dramatischen Erscheinungen, er niest, erbricht, hustet bis zur Atemnot, scheidet mit ständigen Durchfällen über den Darm aus und kann sogar einen lebensbedrohenden anaphylaktischen Schock produzieren. Die Medizin vermutet, dass auch viele Formen rheumatischer Muskel- und Gelenkentzündungen durch ein allergisches Fehlverhalten des Organismus ausgelöst werden. Hier hilft zuverlässig Cortison, seit die Pharmakologen die entzündungshemmende Wirkung des Hormons der Nebennierenrinde entdeckt haben. Cortison und die Corticoide kommen auch nach Organtransplantationen in sehr großem Umfang zum Einsatz. Normalerweise wehrt sich der Körper vehement gegen das Austauschen kranker Organe durch Herz, Leber und Nieren von Leichen oder gegen Kunststoff- oder Metallgelenke. Diese Abwehr auszuschalten bekommt Cortison in den Griff. Der große Nachteil liegt darin, dass es bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Asthma, hartnäckigen Allergien und nach Organverpflanzungen jahrelang eingenommen werden muss. Hier kommt es dann zu massiven Nebenerscheinungen. Deren Ursache kann sein, dass die künstliche Zuführung eines Hormons über einen längeren Zeitraum den gesamten Drüsenapparat in Unordnung bringt und dadurch eine wohlausgewogene Harmonie stört. Die Hauptnebenwirkungen Ödeme, Verfettung, Osteoporose und Abwehrschwäche werden vermutlich durch ein Niederknüppeln der jeweiligen Gegenspieler verursacht, die im sinnvollen Hormongeschehen für den Wasserhaushalt, den Stoffwechsel, das Einlagern von Kalzium in den Knochen und für die ausreichende Bereitstellung von Leukozyten bei Infekten verantwortlich sind. Die sonstigen Nebenwirkungen nach der "Roten Liste" sind nicht häufig, aber doch erschreckend: Muskelschwäche, verzögerte Wundheilung, Knochennekrose, Katarakt und Glaukom, Pankreatitis, Diabetes, Kleinwuchs bei Kindern. - Dennoch wird niemand bestreiten, dass es für Cortison bei der heutigen Höchstentwicklung der offiziellen Medizin keine Alternative gibt. Das gilt auch überall dort, wo eine zuverlässig schnelle Wirkung erzielt werden muss, für die Antibiotika, die Schmerz- und Schlafmittel, Hypertonika und Antidepressiva. - Die Patienten des Heilpraktikers nehmen zum großen Teil schon lange Zeit ihre allopathischen Medikamente ein. Es wäre leichtfertig, sogar kriminell, sie ihnen nach der Art des alten Hahnemann rigoros zu verbieten. Der Heilpraktiker muss im Interesse seiner Patienten einen befriedigenden Kompromiss zwischen seiner Weltanschauung und der Schulmedizin finden.
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