Sonntag, 29. Januar 2012

Nebenwirkungen der Antibiotika

Die Entdeckung des Penicillins 1941 war die größte medizinische Revolution des 20.Jahrhunderts. Mit den Antibiotika (A) hat die Wissenschaft sogar Medikamente biologischer Herkunft in der Hand. Absonderungen bestimmter Schimmelpilze besitzen die Eigenschaft, Bakterien in ihrem Wachstum zu hemmen oder sogar zu töten. Da ein sehr großer Teil aller Krankheiten bakteriell verursacht ist, besitzt die Medizin in den A. eine wirksame Waffe im Kampf gegen eine Vielzahl von Krankheiten, die vor dieser Ära lebensbedrohlich waren. Die Forschung hat fieberhaft und mit Erfolg daran gearbeitet, gegen jede einzelne Infektionskrankheit eine geeignete Waffe zu finden. Der Vergleich mit einer Waffe ist nicht falsch. Es handelt sich beim Einsatz der A. um eine kriegerische Methode. Die Abwehrkraft des menschlichen Körpers und das Medikament arbeiten Hand in Hand gegen einen rücksichtslosen Feind. Das A. schwächt die Bazillen und hindert sie an der Vermehrung, dadurch haben die Leukozyten des menschlichen Blutes leichtes Spiel, sie zu überwältigen. Wenn der menschliche Organismus bei massivem Bakterienbefall schon zu sehr geschwächt ist, übernehmen die A. die ganze Arbeit und töten die Bakterien völlig ab. Doch diese Perfektion hat auch ihre Schattenseiten. Wirkt das A. zu kurz oder in zu schwacher Form, erholen sich die angeschlagenen Bakterien wieder, haben nun eine Resistenz gegen ihre Feinde entwickelt und wüten schlimmer als zuvor. Der Arzt muss auch zuverlässig diagnostizieren, dass der Infekt von Bakterien ausgelöst wird, denn gegen Viren sind die A. bis auf einen kleinen Teil der allerneuesten Entwicklungen wirkungslos. Er muss auch das passende A. wählen, ein ähnliches, verwandtes ist ebenfalls wirkungslos oder in der Wirkung unzulänglich. - Wo kann eine naturheilkundliche Kritik an den Antibiotika ansetzen? Sie werden oft unnötig und ohne Rücksicht auf die Konstitution des Patienten eingesetzt. Auch bei banalen Erkältungskrankheiten, vor allem bei Kindern, setzt sie der Arzt häufig und ohne Erwägung wirksamer aber unschädlicher Alternativmittel der biologischen Medizin ein. Bei chronischen entzündlichen Erkrankungen werden sie über einen allzu langen Zeitraum angewandt. Der Krankenhauspatient ist völlig wehrlos oft massiven A.-Dosen ausgesetzt, ohne dass man ihn ausreichend über mögliche Nebenwirkungen informiert. - Antibiotikaeinsatz ist ein Rundumschlag, ein Flächenbrand. Die Schimmelpilze greifen nicht nur krankmachende Bazillen an, sondern vernichten auch eine Vielzahl von Bakterien, die der Körper zum Gesundsein braucht, z.B. die Darmbakterien, die für die Verdauung und für die Bildung einer Reihe von Vitaminen unbedingt notwendig sind. Mit der Vernichtung allein ist es aber nicht getan. Wo diese körperfreundlichen und nützlichen Bakterien verdrängt werden, dringen sofort ungeschützt gefährliche Schädlinge, Fäulniserreger und Pilze ein. Es wird also nicht nur ein wohlausgewogenes Gleichgewicht gestört, sondern es werden auch für einen langen Zeitraum Schäden gesetzt. - Noch schwerwiegender ist aber ein anderes Problem, die zunehmende Resistenz der Bakterienstämme und ihre Mutationen. Die aktuell erforderlichen A. müssen sich der zunehmenden Aggressivität der Erreger anpassen. Was gestern noch einen durchschlagenden Erfolg zeitigte, ist heute eine läppische Streicheleinheit. Die Bakterien entwickeln immer raffiniertere Techniken, um zu überleben. Sie maskieren, verschwistern, verniedlichen sich, wachsen sich zu grässlichen Monstern aus und erneuern ständig ihr Waffenarsenal. Wir haben heute schon eine Flut unerklärlicher Krankheiten, eine Woge schwerheilbarer Morbidität rollt auf uns zu. Das lässt sich ganz nüchtern vom Katalog der Nebenwirkungen ablesen. das relativ harmlose Penicillin produziert etwa 10 ernstzunehmende Nebenwirkungen, die modernen Weiterentwicklungen bringen es auf eine stattliche Ausbeute von etwa 18 Treffern. Bereits bei Penicillin gibt es eine Menge subjektiv unangenehmer Begleiterscheinungen wie Nesselsucht, Übelkeit, Meteorismus, Durchfall, aber auch bedrohliche Formen wie Nephritis, Blutbildveränderungen bis zur hämolytischen Anämie. Begünstigt schon Penicillin die Bildung von Sprosspilzen, so kommen bei der neuen Generation auch noch zentralnervöse Störungen von Schwindel bis Halluzinationen und Hörbeeinträchtigungen wie Tinnitus und Taubheit hinzu. Noch bedrohlicher ist die Gefahr von Leberschädigungen, die sich in einem Anstieg der Transaminasen und des Bilirubins im Blut zeigen. Es leuchtet ein, dass Stoffwechsel- und Abbauprodukte der A. die ohnehin schon überlastete Leber massiv in Mitleidenschaft ziehen.

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