Freitag, 6. Januar 2012

Naturarznei

Naturarznei stammt aus dem Reich, dem auch der Leib des Menschen angehört, dem Mineral-, Pflanzen- und Tierreich. Sie ist als Heilkraft in diesen Bereichen verborgen, muss aber erst durch menschliches Wissen verfügbar gemacht werden. Ein Stück Gold, ein Bergkristall, Fingerhutblätter, Kamillenblüten, Baumharz, Bienen- und Schlangengift enthalten Heilpotenzen, sind aber in ihrer ursprünglichen, grobstofflichen Struktur nicht heilmächtig. Wahrscheinlich haben die Ärzte Paracelsus und Hahnemann die wichtigsten Grundlagen für die Herstellung von Naturarznei geschaffen. Paracelsus durch seine Spagyrik, die Vergärung von Pflanzensäften und das Aufschließen von Metallen in ihren Salzen, die Bestimmung der größten Wirksamkeit durch den Verdünnungsgrad und die Mischung der einzelnen Bestandteile zu einer krankheitsangepassten Arznei. Hahnemann prüfte mit seinen Schülern mehrere Hundert Substanzen unterschiedlichster Art von Küchengewürzen, herkömmlichen Medikamenten, Pflanzenextrakten bis hin zu metallischen, mineralischen, pflanzlichen und tierischen Giften. Er machte dabei die eigenartige Entdeckung, dass diese Substanzen in ihrer grobstofflichen Form Krankheitssymptome hervorrufen, die durch stark verdünnte Gaben dieser Stoffe geheilt werden können. - Wichtige Säulen der Naturarznei sind die Heilpflanzen. Seit sich der Mensch eines möglichen Absturzes aus der Gesundheit in die Krankheit bewusst ist, bedient er sich pflanzlicher Heilkräfte. Man neigt heute allgemein zu der Ansicht, dass der Urmensch zu diesen Erkenntnissen nicht durch ein langwieriges und gefährliches Erproben von Blättern, Blüten, Wurzeln und Samen der wildwachsenden Pflanzen ihrer Umgebung gelangt sind, sondern durch Hellsichtigkeit. Menschen der Frühzeit besaßen vermutlich ebenso wie Wildtiere noch die Gabe, Schädliches und Nützliches instinktiv-intuitiv zu erkennen, eine Anlage, die der homo sapiens der kopflastigen Ausbildung seines Intellektes geopfert hat.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen