Sonntag, 29. Januar 2012

Nebenwirkungen eines Schlafmittels

Die neueste Generation der chemischen Schlafmittel ist anscheinend Zolpidem, dem in kurzen Abständen Zopiclon folgt. Beide Substanzen sind in etwa 20 Präparaten mit unterschiedlichsten Namen enthalten. Das große Angebot lässt darauf schließen, dass das Mittel millionenfach und nicht nur zu der von den Herstellern angeratenen Indikation "Kurzzeitmittel bei Schlafstörungen" verordnet und verwendet wird. Beide Mittel setzen in Gehirnzentren an, die für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich sind. Dafür müssen sie fettlöslich sein, um die fetthaltige Gehirnschranke zu überwinden. Sie wirken schlaffördernd durch hemmenden Einfluss auf die Gehirnfunktion, indem sie die Kommunikation zwischen den Nervenzellen reduzieren und die Übertragung elektrischer Impulse blockieren. Die dadurch erreichte Drosselung der Gehirntätigkeit erleichtert das Einschlafen, außerdem dämpft sie Angstzustände und erzeugt eine euphorische Stimmung. - Die Wirkung eines synthetischen gehirnwirksamen Medikamentes ist mit dem Betreten eines Raumes vergleichbar, dessen Wände mit sehr vielen Schalttafeln bedeckt sind. Ein Monteur, der über das System der Anlage nicht informiert ist, hat den Auftrag, das Licht auszuknipsen. Er versucht eine Vielzahl von Schaltern, bis er den richtigen gefunden hat, er lässt aber die anderen Schalter gedrückt. Doch auch sie haben einen Zweck, sie lösen einen für den Monteur unsichtbaren Effekt aus. Ähnlich verhält es sich mit dem synthetischen Medikament, es verhilft schnell zum erwünschten Erfolg, doch es schießt über das Ziel hinaus, es schafft eine Menge Verknüpfungen mit benachbarten Zentren, die sinnlos und schädlich sind. So lässt es sich erklären, dass schon die sieben Nebenwirkungen dieser beiden Substanzen, die Nervensystem und Psyche betreffen, derart schwerwiegende Körperstörungen und Persönlichkeitsveränderungen wie Ataxie, Verwirrtheit, Schwindel und Amnesie hervorrufen können. Auch die sonstigen Risiken sind nicht von Pappe, wenn sie auch nur sehr verschwommen als Magen-Darm- oder Sehstörungen angegeben werden. Schlafmittel mit dem Wirkstoff Zoleplon beeinflussen darüber hinaus auch noch Gehör, Geruch, Geschmack, das Immunsystem und bei Frauen häufig den Urogenitaltrakt. Die Kopfschmerzen bei Therapiebeginn und die Tagesmüdigkeit nehmen sich dagegen noch unerheblich aus. Doch die Entzugserscheinungen sollten zu denken geben: außergewöhnliche Angst, Verwirrtheit, Reizbarkeit, Realitätsverlust, Persönlichkeitsstörungen, Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und körperlichen Kontakt, Taubheitsgefühl in den Extremitäten, Halluzinationen oder epileptische Anfälle.

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