Freitag, 6. Januar 2012
Hahnemann und die Naturheilkundigen
Der Heilpraktiker steht noch mehr als der Arzt unter Erfolgszwang. Er besitzt keine Kassenzulassung, seine Patienten sind mit Ausnahme der Privatversicherten Selbstzahler, die für ihr Geld rasche Heilung oder doch sichtliche Besserung wollen. Die Naturheilkundigen waren schon immer Leute, die sich auf die Erfahrungen vergangener Generationen stützten und möglichst viele eigene Erfahrungen sammelten. Sie hatten rasch erkannt, auf welch unerschöpfliche therapeutische Goldader der Arzt Hahnemann gestoßen war. Sie übernahmen seine umfangreiche Arzneimittellehre, jedoch nicht sein "Organon", das strenge Gesetzbuch der Einzelmittel-Homöopathie. Auch ließen sie die Finger von den Hoch- und Höchstpotenzen und scherten sich nicht um des Meisters schroffe Ablehnung der Ausleitungsverfahren wie Schröpfen, des Aderlasses und blasenziehender Pflaster. Sie haben im Gegenteil diese Verfahren verfeinert und subtil erweitert. - Während Hahnemann bei seinen arzneilichen Gaben immer mehr von Tief- und Mittelpotenzen abrückte, fanden die Heilpraktiker gerade in diesen Aufbereitungen die größte Heilkraft, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass man die Mittel mischt und zu krankheitsangepassten Arzneien komponiert.
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