Sonntag, 5. Februar 2012

Die Iriskonstitutionen

Die Naturheilkunde weiß, dass jeder Mensch eine unverwechselbare Individualität darstellt. Sein Charakter, seine Erbanlagen, selbst sein Fingerabdruck finden sich kein zweites Mal unter den rund sechs Milliarden Erdenbürgern. Dennoch kann man die gesamte Menschheit in bestimmte Gruppen nach Hautfarbe, Nationalität, Sprache, Erscheinungsbild, Körpergröße und Bildungsstand zusammenfassen. Jedes Bemühen um Menschen- und Krankheitskenntnis braucht sehr spezifische Systeme der Unterscheidung, bevor sie den Menschen beurteilen oder therapieren kann. Die Pathophysiognomik geht vom Erscheinungsbild des Kranken aus und teilt ihn nach der Huterschen Naturell-Lehre in Ernährungs-, Bewegungs- und Empfindungstyp ein, die zwar im Leben selten in reiner Form vorkommen, aber in den verschiedenartigsten Mischungen eine sehr gute Klassifizierung erlauben. Für den Kenner der Irisdiagnostik bietet seine hohe Kunst die beste konstitutionelle Erkenntnismöglichkeit von Krankheitsdispositionen und gefährdeten Organen. Eine grobe Einteilung lässt sich aus den Augenfarben ablesen. Das graublaue Auge zeigt den lymphatischen, das braune den hämatogenen Typ. Sind in den Auge beide Anteile vertreten, spricht man von einer Mischkonstitution. Vor allem der Lymphatiker und die Mischkonstitution zeigen eine sehr große Bandbreite und lassen sich in eine Reihe von Dispositionen und Diathesen unterteilen. Jedes Organ im Verbund seines Systems hat in den beiden Iriden entsprechend den anatomischen Verhältnissen seinen Platz, jede Abweichung von der physiologischen Norm verursacht im Auge bestimmte Zeichen, Abdunklungen, Aufhellungen, Lakunen, Reizfasern u.ä. - Bereits die exakte Definition der Konstitution in ihren verschiedenen Spielarten ist für den Praktiker ein wichtiger Hinweis auf Krankheitstendenzen, Reaktionsfähigkeit auf Umwelteinflüsse und selbstverschuldete oder vererbte Verschlackungen.

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