Sonntag, 12. Februar 2012

Die hämatogene Konstitution

Während das blaue Auge sehr viele farbliche und strukturelle Besonderheiten in Form von Pigmentierungen und Stromaveränderungen aufweist, ist das braune Auge auf den ersten Blick nicht sehr aussagekräftig. Der Diagnostiker findet nur auffällige dunkle Verfärbungen, ringförmige Furchen und einen kräftigen Saum um die Pupillen. Zur Auswertung dieser geringen Hinweise führt ihn aber eine sehr klarumrissene Charakteristik des Braunäugigen. Seine Krankheiten gehen vom Blut und den Stoffwechselorganen aus, vor allem, wenn es ihm an lebensnotwendigen Mineralien und Spurenelementen mangelt und er seiner Leber, dem Magen-Darm, der Bauchspeicheldrüse und den Nieren zu viel zumutet. Seine Krankheiten verlaufen lange Zeit unauffällig, es kann aber im Verborgenen zu Degenerationen kommen. Erkältungen steckt der Hämatogene leicht weg, er fiebert selten. Doch diese Reaktionsträgheit birgt die Gefahr der Verschleppung. Wenn ihn sein Körper gelegentlich zur Vernunft mahnt, ist es durch seine Tendenz zu Verkrampfungen, zu Stein- und Blähungskoliken, zu Muskelkrämpfen bei Vernachlässigung der Venen und des Mineralhaushaltes. Geringe farbliche und strukturelle Veränderungen im Herzsektor sind hier höher zu bewerten als bei den Lymphatikern. Besonders bei alten Patienten sind es Zeichen ernsthafter Herz-Kreislauf-Insuffizienzen. - Der Hämatogene bedeutet für den Heilpraktiker eine besondere Herausforderung. Ihm ist nur dann zu helfen, wenn ihm auch zu raten ist. Er müsste unbedingt seinen Fleisch- und Wurstkonsum zugunsten eines höheren vegetabilen Anteils einschränken, Herz und Kreislauf sollten schon in jungen Jahren beachtet und unterstützt werden. Ich habe prinzipiell Lymphatikern, aber auch den scheinbar widerstandsfähigeren Hämatogenen in der kalten Jahreszeit zur täglichen Einnahme von vorbeugenden Grippemitteln geraten. Mehr als bei allen anderen Patienten sollte bei dieser ziemlich sorglosen Gruppe darauf geachtet werden, dass sie sich von ihren Hausärzten regelmäßig Blut, Herz und Eingeweide untersuchen lassen, damit sie auch von dieser Seite auf evtl. Mangelzustände, Herzerkrankungen und Steinleiden hingewiesen werden. Therapeutisch kann der Heilpraktiker diese Patienten mit Konstitutionsmitteln, einer Verbesserung der Leber- und Nierenleistung, der reichen Skala pflanzlicher Herzmittel und mit Mineralien je nach Blutbild wirksam unterstützen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen