Die Fische sind das labile Wasserzeichen. Der Krebs symbolisiert die Quelle, der Skorpion den Sumpf, der Fisch den See. Seine Regenten sind Jupiter, das Signum der Väterlichkeit, und Neptun, die Umwertung aller Werte innerhalb einer langen Zeitspanne.- Fische sind die geborenen Krankenpfleger und Krankenschwestern. Sie dienen gern, scheuen keine niederen Arbeiten, geben sich mit einer dürftigen Entlohnung zufrieden, zerfließen zwar oft vor Mitleid, münzen es aber in geduldige Hilfsbereitschaft um. Sie bleiben selten im erlernten Beruf. Der Grund ist nicht das Streben nach höherem Einkommen, sondern die Lust zur Veränderung und die Suche nach einer "fischegemäßen" Umgebung : sie wollen an ihrem Arbeitsplatz geschätzt, zumindest akzeptiert werden und leiden unter Gleichgültigkeit und Mobbing. Bevor sie sich auf fruchtlose Debatten einlassen, kündigen sie. Abschiednehmen fällt ihnen ohnehin leicht, meist genießen sie es sogar, sich von einer gewohnten Umgebung, von Freunden und Partnerschaften zu trennen; sie haben ein Gespür dafür, wann es Zeit wird, zu neuen Ufern aufzubrechen. Diesen komplikationslosen Übergang in ein neues Umfeld erleichtert ihnen ihr gutes Gedächtnis und ihre rasche Auffassungsgabe. Weniger ausgeprägt ist ihre Menschenkenntnis, es gibt keinen intellektuellen oder spirituellen Hochstapler, auf den sie in ihrer Gutgläubigkeit nicht hereinfallen würden. Fische sind lebenslang in wechselnde Idole verliebt, meist hoffnungslos, doch sie leiden nicht darunter. Die / der ferne Geliebte, idealistisch verklärt, ist ihm / ihr lieber als eine räumliche Nähe mit ihrem Allzumenschlichen. Hat er / sie dennoch den richtigen Partner gefunden, ist er / sie zwar
wegen des weltfremden Umgangs mit finanziellen Problemen nicht immer pflegeleicht, aber anpassungsfähig und rücksichtsvoll. Fische sind die typischen Auswanderer. Sie werden in der Fremde zwar lebenslang von Heimweh geplagt, doch empfinden sie das nicht schlimmer als das einstige Fernweh. Wenn sie sich ohne ersichtlichen Grund aus einem Verein oder einer gemütlichen Runde zurückziehen, bedeutet es nur ein vorübergehendes Abtauchen, sie lieben Menschen und fühlen sich trotz ihres eigenbrötlerischen Wesens in Gesellschaft immer wohl. Dagegen gibt es eine Atmosphäre, die alle echten Fische wie die Pest meiden, nämlich ein nüchternes Büro mit Aktenordnern und eine Tätigkeit, die mit dem Ausfüllen von Formularen und der Auswertung von Statistiken zu tun hat. Auch flüchten sie vor dem Rampenlicht und fühlen sich in der Anonymität am wohlsten. Sie brauchen diese Verborgenheit, das Verstecken hinter einem Pseudonym, die Maskierung, um nicht zuviel von sich preiszugeben. - Dem Tierkreiszeichen Fische unterstehen die Füße, das Lymphsystem und analog den beiden anderen Wassertypen Magen und Darm. Seine Krankheitsdispositionen sind alle Fehlstellungen der Füße, Infektionen, Vergiftungen und Lähmungen. In der Sprechstunde muss sein Heilpraktiker einkalkulieren, dass Fische häufig "Schluckspechte" sind. Sie schätzen alkoholische Getränke vom Bier bis zum Obstler und vom Wein bis zum Kräuterlikör, aber auf der anderen Seite auch Wachmacher wie Kaffee und Tee. Gute Ermahnungen nützen wenig, denn der Fisch hält zwar in der Theorie viel von guten Vorsätzen, aber im täglichen Leben ist er ein Meister der leeren Versprechungen und gebrochenen Schwüre. So muss der Behandler wenigstens seine Leber funktionstüchtig erhalten. Der blauäugige Lymphatiker Fisch erkältet sich leicht in der feuchten Kühle seiner Lieblingswege : Uferpromenaden, Pfade entlang eines Flusses oder im Watt der Nordsee. Er bräuchte den ganzen Herbst und Winter über eine Grippevorbeugung, sein untersäuerter Magen verlangt nach Bittermitteln. - Das Sternzeichen Jungfrau ist das völlige Gegenteil der Fische. Jungfrau steht für wissenschaftliche Erforschung und Formung der messbaren und wägbaren Diesseitswelt. Die Fische ahnen, dass es in diesem irdischen Leben nur eine einzige wichtige Frage gibt: "Was geschieht mit mir nach dem Tod?" Sie meinen damit nicht den Kult oder die Zerfledderung, die einst mit ihrer Leiche getrieben werden, sondern das Auferstehen ihrer Geistseele aus dem abgelebten Leib.
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