Sonntag, 13. Mai 2012

Krebs

Der Krebs untersteht wie Skorpion und Fische dem Wasserelement. Er ist der Quelle zu vergleichen, der Skorpion einem Eiskristall, die Fische dem Nebel. Sein Regent ist der Mond, das Symbol des Wechselhaften, des Zunehmens, Abnehmens, der Fülle und der Leere. Der Krebs ist der blauäugige, mollige Romantiker. Sein Garten ist seine Welt, die Ordnung der Beete, die sinnvolle Aufteilung in Nutz- und Zierpflanzen, die Freude am Blühen und Gedeihen. Was ihn aber aus dem Konzept bringt, sind Zeiten der Dürre, hartnäckiges Ungeziefer, Hagel, der seine Rosen zerfetzt und Dauerregen, der ihm die Tomaten verfault. Er ist mehr als jedes andere Zeichen ein Stimmungsmensch, normalerweise gutgelaunt, gesprächig, an Kunst, Politik und Finanzwesen interessiert. Doch ein kleiner Schicksalsdämpfer genügt schon, dass er sich in sein Inneres verkriecht, alle Kontakte vernachlässigt und lustlos-mechanisch seine Pflichten erfüllt. Gutes Zureden verschlimmert die Situation, nur die Zeit heilt die Wunden, auf jede Ebbe folgt eine Flut, auf jede Depression eine Periode der Euphorie. Der Krebs ist selbstbewusst, er drängt sich zwar nicht nach Ruhm und Ehren, doch will er für seinen Fleiß und seine Tüchtigkeit Anerkennung. Er leidet unter Missachtung und verliert dadurch jede Motivation für ein soziales Engagement. Bei aller Vorliebe an Reisen ist ihm ein zuverlässiges Refugium lebensnotwendig. Das kann die Wohnung oder das eigene Haus, die Familie mit Kindern und Haustieren, ein Freundeskreis oder ein kunstsinniger Verein sein, jedenfalls ein Rückzugsort der Geborgenheit. - Dem Lymphatiker Krebs unterstehen Magen, Zwerchfell, die Brustmuskeln, bei Frauen Ovarien und Uterus, bei Männern die Testes, er ist erkältungsanfällig und neigt zu Ödemen. Sein empfindlichstes Organ Magen tendiert zu Entzündungen und Säurestörungen. Meist ist die Umwelt an seinem Magengeschwür schuld, wenn sie ihm einen Rhythmus und eine Lebensweise aufzwingt, die seiner eigenen Wesensart widersprechen. Gerade für ihn ist die langfristige Bindung an einen Heilpraktiker / an eine Heilpraktikerin sehr wichtig. Vor allem die Krebsfrau braucht in kranken und auch in relativ gesunden Tagen die Möglichkeit, sich mitteilen zu können und verstanden zu werden. Sie ist in der Weltschmerz-Phase keine leichte Patientin, wenn sie sich von ihrer mürrischen, launischen und fatalistischen Seite zeigt, doch gerade hier benötigt sie einen ausgleichenden und Heil praktizierenden Ansprechpartner, den sie im familiären Umfeld und auch bei einer ausschließlichen Psychotherapie nicht findet. - Zum Krebs in Opposition steht der Steinbock, diszipliniert, ordnungsliebend, der Mensch klarer Entschlüsse und ihrer beharrlichen Durchführung. Er konzentriert sich auf das Wesentliche und hat wenig Sinn für das Spielerisch-Künstlerische. Eine Ehe zwischen einer Krebsfrau und einem Steinbockmann kann ganz gut funktionieren, umgekehrt wird es problematisch.

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